Katerland

from Poetrypunk Live by Tygermob

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about

Text: M. Koch

lyrics

Sie klettern zu Tausend auf deinen Zaun
Sie sind zu tausend von zu Hause abgehaun
Zu hause ist leider Gottes abgebrannt
Asche und Schutt, Virus im Blut,
Ernte kaputt, Kinderrekrut
Tausend wollen fort ins goldene Land
Tausend wollen fort ins goldene Land

Und sie reden nicht wie du und sie denken nicht wie du
Und sie fressen nicht wie du und sie lieben nicht wie du,
Und sie beten nicht wie du und sie riechen auch so fremd
Und sie finden dein friedliches Leben so schick
Und sie kommen zu tausend mit dem hungrigen Blick
Und sie wollen zu tausend dein letztes Hemd
Und sie wollen zu tausend dein letztes Hemd

Kleinlichkeit und Geiz und Feigheit
In dem deutschen Vaterland
Unsere deutsche Wohlstands-Kleinheit
Kotzt mich an! sie kotzt mich an!

Eins und zwei: Bundespolizei
Drei und vier: wo ist dein Papier
Fünf und sechs: da machen wa Hex Hex Frontex
Sieben, acht: Gute Nacht, Schlafe sacht, Gott gibt acht
Wir ham ja niemand umgebracht,
neun und zehn: auf Wiedersehn.

Auf Wiedersehn, ja da verlass dich drauf
Denn so schnell geben diese Leute ja nicht auf
Sie kommen zu tausenden über das Meer
Hundert machen schlapp, hundert saufen ab,
Aber tausend kommen durch und die Decken werden knapp
Und sie wollen zu dir und sie wollen hierher
Und sie wollen zu dir und sie wollen hierher.

Und sie wollen deinen Job und sie wollen in dein Haus
Und sie wollen deinen wohlverdienten Sonntagsschmaus
Und sie wollen dich aus deinem liebsten Gartenstuhl vertreiben
Und sie fordern ihr Stück von deinem Glück
Und gibst du ihnen was, geben sie es nicht zurück
Zu tausend in dein Wohnzimmer, sie kommen um zu bleiben
Zu tausend in dein Wohnzimmer, sie kommen um zu bleiben

Kleinlichkeit und Geiz und Feigheit
In dem deutschen Vaterland
Unsere deutsche Wohlstands-Kleinheit
Kotzt mich an! sie kotzt mich an!

Eins und zwei: Bundespolizei
Drei und vier: wo ist dein Papier
Fünf und sechs: da machen wa Hex Hex Frontex
Sieben, acht: Gute Nacht, Schlafe sacht, Gott gibt acht
Wir ham ja niemand umgebracht,
neun und zehn: auf Wiedersehn.

Du traust dich ja schon kaum noch aus dem Hause zu gehen
Weil draußen immer wieder diese Leute stehen
Fremde Sprachenen flüstern, hinterher dir schielen,
Für die ein Heim, muss das denn sein,
Vor deiner Tür, warum denn gerade hier
Am End wollen ihre Kinder dann mit deinen Kindern spielen
Am End wollen deine Kinder dann mit ihren Kindern spielen

Und die Raten für dein Auto und die Raten für dein Haus
Und die Rente und der Urlaub und am Ende gehst du leer aus
Du musst doch schliesslich zusehn wo du selber bleibst
Du kannst es dir nicht leisten, die Fünftausend zu speisen
Sonst machen sich schon morgen hunderttausend auch auf Reisen
Du musst doch schließlich zusehen, wo du selber bleibst,
Musst doch schließlich zusehen, dass du schwarze Zahlen schreibst.

Kleinlichkeit und Geiz und Feigheit
In dem deutschen Vaterland
Unsere deutsche Wohlstands-Kleinheit
Kotzt mich an! sie kotzt mich an!

Eins und zwei: Bundespolizei
Drei und vier: wo ist dein Papier
Fünf und sechs: da machen wa Hex Hex Frontex
Sieben, acht: Gute Nacht, Schlafe sacht, Gott gibt acht

credits

from Poetrypunk Live, released August 11, 2018

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Tygermob Hildesheim, Germany

„Tygermob, das ist die Aprèsgarde des Poetry Punk. So prä, dass es gerade hier und heute wieder post sein muss.“ (Süddeutsche Zeitung)

„Punk der toten Dichter“ (BILD)

„Intellektuelle Kackscheisse“ (Niederhinterdeutscher Volksanzeiger)
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